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Durch den künstlerischen Recherche- und Schaffensprozess hinterfragt Herr Monsanto die Vor- und Nachteile von Agrochemikalien – ein komplexes und widersprüchliches Thema. Die Choreografin Yeri Anarika lotet zusammen mit einer Tänzerin, einer Cellistin und einer Videokünstlerin Möglichkeiten der Ãœbersetzung in ein Bühnen- und Kurzfilmformat aus. Inspiriert von dem Gemälde „Monsanto und Freunde lassen grüßen“   von Gerhard Göschel selbst, einer Reaktion auf Caspar David Friedrichs klassisches Gemälde Der Wanderer über dem Nebelmeer, stellten sich unter anderem Fragen: Was ist aus dem " Landstreicher" der deutschen Romantik im Zeitalter gentechnisch veränderter Lebensmittel und des Einsatzes von Agrochemikalien? Wie hat sich die Mentalität „und die Art der Ausbeutung der Natur“ in den letzten Jahren der Menschheit verändert im Vergleich zu der Mentalität vor 200 Jahren, in der Zeit der deutschen Romantik, als die Natur mit dem Göttlichen verbunden war?

 

In tänzerischen und musikalischen Improvisationen wurden verschiedene Ansätze entwickelt, die der Choreograf auf das Wesentliche reduzierte. Ãœber die technisch-physikalische Recherche hinaus wurden Interviews mit in der Landwirtschaft tätigen Personen in der Uckermark geführt und in den Entstehungsprozess einfließen lassen. 

 

Der in einen schweren antiken Mantel kostümierte Tänzer Juan Tirado verkörpert eine Figur, die von einer anfänglich hoffnungsvollen Vision getrieben wird, die Natur zu verstehen und sie ertragreicher für Nahrung und Gesundheit zu machen, dabei jedoch genetisch verändert wird, ein von Gier patentierter Mensch, Neid, Gewalt. Musikalisch betont die dreiteilige Sonate für Cello solo von Georg Crumb diese Etappen, unterstreicht sie musikalisch und dramaturgisch. Mit filmischen Mitteln wird die Zeitspanne der letzten 200 Jahre dargestellt, Realität mischt sich mit Animationen, um den Prozess des Sich-Verlierens in der eigenen Vision und ihres Scheiterns zu zeigen. In Vorbereitung ist ein letztes Tanzstück, das sowohl ein kontroverses Thema wie die genetische Veränderung und Monopolisierung von Nahrungsquellen als auch seine Auswirkungen auf ländliche landwirtschaftliche Gebiete durch die Linse zeitgenössischer Tanzkunst vermittelt.

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Gefördert vom Fonds Darstellende Künste 

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